Dota Roshan und der Witch Doctor

Tutorial für Dota 2 – Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene

Auch wenn ich schon mal über das generelle Spielprinzip von Dota 2 geschrieben habe, habe ich hier ein aus aktuellem Anlass ein kleines Tutorial verfasst, um der einen oder anderen Person den Einstieg zu erleichtern. Dota 2 ist sehr komplex, also lasst euch nicht so schnell entmutigen.

Last-Hitting

Das A und O von Dota ist das sogenannte Last-Hitting, was nichts anderes bedeutet, als dass der Spieler den letzten Schlag auf einen Creep ausführt. In diesem Falle erhält der Spieler nicht nur die normalen Erfahrungspunkte, er bekommt auch Gold, das in dem Spiel sehr wichtig ist, um sich mächtige Items zu kaufen um noch stärker zu werden. Gerade zu Anfang ist das Last-Hitting aufgrund des geringen Schadens, den ein niedrigstufiger Charakter erzeugt, nicht ganz so einfach. Hier helfen neben Üben des richtigen Timings, die richtigen Anfangsgegenstände. Das sind neben der Quelling Blade alle Gegenstände, die Schaden anrichten oder euer Primärattribut erhöhen. Habt aber dabei euren Item-Build im Auge – dazu später unten mehr.

Denying

Das Denying ist eine besondere Form des Last-Hittings. Hier führt ein Spieler den letzten Schlag auf einen eigenen Creep aus und verhindert so, dass der Gegner Gold erhält, und vermindert gleichzeit die Erfahrungspunkte für den Gegner.  Aber nicht nur den letzten Schlag, sondern auch allgemein den Vorgang, die Lebenspunkte der eigenen Einheiten zu verringern mit dem finalen Ziel auch den letzten Schlag, der Denial genannt wird, auszuführen, wird als Denying bezeichnet. Die eigene Einheiten können dabei erst ab einem bestimmten Prozentsatz attackiert werden.Aufeinandertreffen von Creep Waves bei Dota

Creep Wave

Achtet darauf, dass ihr eure Creep Wave nicht zu sehr pusht – also ihr euren Creeps nicht so sehr helft, dass sie immer weiter an den gegnerischen Tower geraten, es sei denn ihr wollt und könnt ihn einreißen. Am optimalsten ist es, die Kontrolle über die Creep Waves zu haben, so dass ihr je nach Bedarf in der Nähe eures Towers kämpft, um notfalls in dessen Schutz zu schlüpfen, die Creep Waves auf Höhe des Side-Shops sind, um euch nebenbei ausrüsten zu können, oder ihr eben pusht, um den gegnerischen Turm zu attackieren. Wichtige Techniken dafür sind neben dem schon angesprochenen Denying auch das sogenannte Pulling.

Pulling von Creeps

Das Pullen von Creeps bedeutet, dass der Spieler neutrale Creeps kurz angreift und durch Weglaufen auf seine Lane lockt. Idealerweise gerade in dem Moment, in dem eine Gruppe eigener Creeps vorbei läuft, welche dann die neutralen Creeps angreifen. Der Spieler kann auch bei den Creeps stehen bleiben und zur Goldgewinnung die Last-Hits auf die neutralen Creeps ausführen. Der Vorteil dieser Technik ist nun, dass die eigenen Creeps nun nicht vom Gegner oder gegnerischen Creeps getötet werden und somit der Gegenseite potentielle Erfahrungspunkte und Gold verloren geht.  Die Front der Creep Waves rückt dabei näher an den eigenen Tower ran.Creep Pulling bei Dota mit dem Witch Doctor

Stacking von Creeps

Ähnlich wie beim Pullen von Creeps werden beim Stacking neutraler Creeps diese von einem Helden angegriffen und weggelockt. Dies geschieht allerdings kurz bevor neue neutrale Creeps spawnen. Der Held läuft einfach weg, die neutralen Creeps brechen die Verfolgung ab und gehen zurück in ihr Lager, in dem inzwischen neue neutrale Creeps gespawnt sind. Das Stacking soll dabei den Helden helfen effektiver im Dschungel zu farmen.

Jungling

Das Jungling ist im Gegensatz zum Farmen auf der Lane ein Farmen im Wald bzw. Jungle. Dabei tötet der Held neutrale Creeps, um Erfahrungspunkte und Gold zu bekommen. Der Grund für ein Farmen im Wald ist oft die Hoffnung, dies in Ruhe tun zu können. Immerhin stören normalerweise keine gegnerischen Helden das Last-Hitting. Allerdings werden auch hier gerne vom Gegnerteam Maßnahmen eingeleitet, indem einfach mal der gegnerische Wald erkundet wird. Dies geschieht vor allem gerne, wenn typische Hard-Carrys wie Naga-Siren und Anti-Mage auf der Lane fehlen – es wird sonst im Late-Game zu gefährlich, wenn diese Helden in Ruhe im Jungle farmen können. Das Stacking von neutralen Creepcamps durch einen Support hilft dabei dem Jungler.

Durch das Outlander-Update ist Jungling wieder attraktiver geworden. Neutrale Creeps haben nun eine gewisse Chance bei ihrem Tod Items zu droppen, die es nicht zu kaufen gibt. Je später diese im Spiel „gefunden“ werden, umso mächtiger sind diese Items. Sie können nach Aufnahme per Rechtsklick ins Lager transporiert werden, wo sie jedes Teammitglied sich schicken lassen kann – in der Shop-Ansicht ist das der Reiter „neutrale Gegenstände“. Je nach Boni auf eine bestimmte Eigenschaft oder Fähigkeit passen diese Items besser zu einem Helden.

Illusionsrune bei Dota

Die Runen

Seit dem Dota 2 Dawnbraker-Update (7.29)  gibt es nur vier Runenspawnpoints. Je einer in den jeweiligen Wäldern auf einer Flussseite. Und nochmal zwei im Fluss. Dabei spawnen zu beginn auf allen vier Spots Goldrunen. Nach dem Outlanderupdate sind es nun zwei Spawnpoints für Goldrunen im Fluß, zwei Spawnpoints für Aktionrunen im Fluß und jeweils einen Goldrunen-Spawnpoint im Wald eines jeden Teams.

Auf den  Goldrunenspawnpoints erscheinen in regelmäßigen Abständen – zur Zeit alle drei Minuten – Goldrunen, die den Helden Gold bringen. Am Spielanfang sollte das Team versuchen, die Goldrunen in der eigenen Hälfte und auf dem Fluß zu bekommen. Auch ist es beliebt mit einem unsichtbaren Helden in der frühen Phase des Spieles eine Goldrune im gegnerischen Wald zu stehlen. Die Goldrunen stacken d.h. wurde eine Rune nicht genommen so verfällt sie nicht, sondern es liegt nach Ablauf der Zeit eine weitere Rune auf dem Runespot usw.

Auf den Aktionrunenspots im Flussbett können sieben Typen von Runen spawnen:

  • Doppelter Schaden Runen: Diese verdoppeln den Schaden – wer hätte das gedacht
  • Illusionsrunen: Diese erzeugen vom Auslöser zwei Illusionen, die dieser auch steuern kann
  • Regenerationsrunen: Regenerieren alle Lebens- und Manapunkte
  • Hast Runen: Erhöhen die Geschwindigkeit des Auslösers
  • Arkanen Runen: Erhöhen die Manaregeneration und verringern die Manakosten für Zaubersprüche bzw. Fähigkeiten
  • Unsichtbarkeitsrunen: Machen einen Helden unsichtbar
  • Rune der Quelle – stellt 100 Lebenspunkte und 80 Mana wieder her und erscheint nur in der zweiten und vierten Minute

Die Effekte sind nur eine bestimmte Zeit wirksam – abgesehen von der Regeneration, die einmalig alles auffüllt.  Für den Mid-Hero lohnt es sich oft, eine Bottle zu holen, in der die Runen aufbewahrt werden können, und mit Hilfe derer er auch die Bottle wieder auffüllt. Die Benutzung der Bottle gibt ihm dann Lebens- und Manapunkte zurück.

Die Schreine

Die Schreibe wurden mit dem Outlander-Update entfernt: Einer der Dota 2 7.0 Neuerungen war die Einführung der Schreine, die über die Karte verteilt sind. An ihnen können sich Helden ihre Lebens- und Manapunkte aufladen. Allerdings dauert es fünf Minuten bis die Schreine eine neue Aufladung erhalten. Also wählt den Einsatz mit Bedacht und lasst eure Mithelden am Aufladevorgang teilhaben. Gegnerische  Schreine können zerstört werden, wenn ein Level-Drei-Turm, also einer der auf dem gegnerischen High-Ground, gefallen ist.

Outpost bei Dota nach dem Outlander Update

Outposts

Mit dem Outlander-Update wurden zwar die zwei Side-Shops sowie die Schreine entfernt, dafür kam mit den Outposts ein neues Spielelement ins Spiel – Pun intended. Zur Zeit gibt es zwei Outposts, die sich jeweils in einem der Jungle befinden, und zum Start jeweils einem Team gehören. Sie bieten den Vorteil, dass es einen weiteren Punkt – neben Türmen und Basis gibt, zu dem sich die Spieler teleportieren können. Dazu liefern sie in einem kleinen Radius True Sight, also erlauben es unsichtbare Gegner zu sehen.

Neben der schon erwähnten Teleport-Möglichkeit erhält das mindestens einen Outpost besitzende Team mehr Erfahrungspunkte pro über die Spielzeit zu  Erfahrungspunkte bzw. das Team ohne Outpost weniger. Dies macht den Besitz von Outposts gerade in den früheren Spielphasen sehr wertvoll. Allerdings können gegnerische Outposts erst eingenommen werden, wenn mindestens ein Level-Zwei-Turm des Gegners zerstört wurde.

Warding und Dewarding

Das Warding verdient eigentlich einen eigenen Artikel und vor allem eine Karte mit den verschiedenen Ward-Positionen. Ein gutes Warding kann, nein, wird in den meisten Fällen ein Spiel entscheiden. Es gibt zwei Arten von Wards:

  • Observer Wards – diese dienen der einfachen Aufklärung und zeigen allen Helden eines Teams den Bereich um diesen Ward, so als wenn sie selbst da wären.
  • Sentry Wards – diese Wards decken unsichtbare Einheiten und gegnerische Wards auf, so dass diese angegriffen und zerstört werden können. Dies wird auch Dewarding genannt.

Gute Ward-Positionen sind meistens schon auf dem Spielfeld durch ein Symbol markiert und befinden sich meistens auf einer Erhöhung.  Allgemein sind gute Ward-Positionen die, die das Beobachten folgender Stellen ermöglichen:

  • Die Aufgänge zum eigenen oder gegnerischen Jungle
  • Den Jungle neben der Safe-Lane, um sich vor gegnerischen Ganks zu schützen
  • Die Secret Shops
  • Im späteren Spiel: Der Eingang zu Roshan

Dota Observer Ward beim Warding durch den Witch Doctor

Roshan

Ihr werdet sicher schon die größere Höhle im Fluß bemerkt haben. Dort befindet sich im späteren Spiel Roshan. Roshan ist im Prinzip ein sehr sehr sehr starker Creep. Ihn zu besiegen bringt nicht nur dem gesamten Team Gold und Erfahrungspunkte, sondern auch die sogenannte Aegis. Diese belebt, den sie tragenden Helden automatisch wieder, wenn dieser das Zeitliche segnen sollte. Beliebte Taktik ist es, sich die Aegis vor einem Angriff auf die gegnerische Basis zu holen. Die Aegis sollte sich dabei optimalerweise im Besitz des stärksten Helden befinden.

Dota Roshan und der Witch Doctor

Heldenauswahl und Heldenteam

Bei der Heldenauswahl ist es wichtig, dass die Helden in einer Gruppe sowohl gut zueinander passen als auch gut auf den Gegner abgestimmt sind. Das können sowohl Synergieeffekte beim Pushen bzw. im Teamfight sein, als auch dass einfach die gegnerischen Fähigkeiten gecountert werden. Der Bounty Hunter ist z.B. ein guter Counter zu Riki, der dann einfach vom Bounty Hunter getrackt wird, so dass die Unsichtbarkeit von Riki nutzlos wird. Ein Silencer dagegen lohnt sich z.B. eher, wenn im gegnerischen Team viele Helden sind, die ihre Spielstärke sehr aus Zaubern bzw. Fähigkeiten ziehen. Welche Helden gut im Team zusammen passen, kann mit Hilfe von http://dotateam.me evaluiert werden. Empfehlen möchte ich aber auch die Seiten Dotabuff, OpenDota und den  Dota Picker

Hero-Build und Item Build

Neben der Teamzusammenstellung ist auch das Erlernen der Fähigkeiten und das Kaufen der richtigen Items in der richtigen Reihenfolge wichtig. Was nun die richtige Reihenfolge ist, hängt dabei wieder vom Helden selber, den Helden sowohl im Gegnerteam als auch im eigenen Team und der von einem selber und dem Team geplanten Strategie zusammen.

Build-Vorschläge gibt es sowohl im Spiel selber, als auch auf Dotabuff sowie mit dem abonnierbaren Dota-Plus . Es sind alles nur Vorschläge. Da es darauf ankommt. wie ein Spieler seinen Helden spielen möchte. Dazzle wird z.B. oft als Support gespielt, kann aber auch als Carry gespielt werden, wie Baumi hier eindrucksvoll beweist:

Natürlich muss sowohl der Hero- als auch der Item-Build an die Spielsituation angepasst werden. Merkt man z.B. das im Gegnerteam die Phantom Assassin zu stark wird, wird es Zeit für die Monkey King Bar, die deren Ausweichfähigkeit ignoriert.

Das war in kürze eine Zusammenfassung von Dota-Techniken bzw. Spielmechaniken. Ich könnte zu jedem von ihnen einen eigenen Artikel schreiben, aber das würde vielleicht sogar die Ausrichtung des Blogs stören – mein Blog ist immerhin kein Dota-Blog ^^

Vielleicht sollte ich mal einen kleinen Glossar schreiben, da ich viele Dota-Begriffe verwendet habe, ohne sie genau zu erklären. Was meint ihr?

Alle Klarheiten beseitigt? Habe ich noch etwas Wichtiges vergessen? Wer von euch spielt Dota und mag mit mir spielen? 🙂

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14 Gedanken zu „Tutorial für Dota 2 – Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene“

  1. Sehr, sehr guter Artikel!
    An alle Neulinge, auf keinen Fall entmutigen lassen. Ab 100 spielen gehts los, das man das Spiel im groben überblickt und versteht was vor sich geht.

    Ich finde das Positionsmodel (damit auch auf welchen Lanes diese bevorzugt gespielt werden) eigtl auch elementar und Farm-Dependency. Damit Neulinge ihre Rolle/ Position annehmen und das Team funktioniert.

    Ansonsten; ganz wunderbar geschrieben; bestens Zusammengefasst.
    Alle Aktionen sauber und praktisch gelistet!

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